20.07.2019, 22:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.2019, 23:12 von Bananenflanke.)
(20.07.2019, 12:29)Monty schrieb: In der heutigen Ausgabe der PNP gibt es ein sehr langes Interview mit Uwe Wolf. Sehr zu empfehlen. Wieder einmal wird offensichtlich, wie dieser einst so stolze Sportverein zu Grunde gerichtet wurde.
Ich musste bei diesem Interview auch 2-3 Mal schwer schlucken. Da wurde mal so einiges auf den Tisch gelegt. Der Rauswurf geht Wolf auch 2,5 Jahre offensichtlich danach noch sehr Nahe. Allerdings auch allzu verständlich, denn wie mit ihm und seiner Vertragssituation damals umgegangen wurde, haben viele bis heute nicht vergessen. Dass der SVW für Wolf eine wirkliche Herzensangelegenheit war, glaub ich ihm auch sofort. Hart und Ehrgeizig im Umgang mit seinen Spielern, aber ein super kommunikativer Typ nach außen. Ein Menschenfänger wie man so schön sagt.
Interessant finde ich seine treffende Analyse zur aktuellen Saison, ein wirkliches Konzept und Ziele fehlt dem Verein einfach und kostet ihm auch Zuschauerzuspruch. Und irgendwann wenden sich die Zuschauer dann logischerweise von einem Verein ab. Das größte Problem ist hierbei nicht nur das fehlende Konzept, sondern auch die katastrophale Kommunikation nach außen. Und der Verein hat es bis heute nicht verstanden, was mit Kommunikation gemeint ist. Nicht irgendwelche Facebook-Postings interessieren den Fan, sondern Fakten und Tatsachen sollen vermittelt werden.
Letztendlich wurschteln die Leute seit Wolfs Abgang mehr oder weniger vor sich hin, es wurde kein einziges Mal ein Ziel formuliert und wir haben dagegen nur Glück, dass der SV Wacker einen relativen Namen und gute Möglichkeiten in Sachen Infrastruktur im Vergleich zu anderen in dieser Liga hat und zumindest so etwas wie Profitum versprüht. Doch dieser Name verblasst nach Jahren in dieser Liga auch zusehends. Wenn wir nicht schon in den Buchbach-Schalding-Rosenheim-Sphäre angekommen sind, dann dauert es bestimmt nicht mehr allzu lange um diese Stufe zu erreichen.
Im Grunde war Wolf der letzte mit einer wirklichen Vision für den SVW. Ob dieser angesprochene Aufstieg auch gelungen wäre, ist zwar völlig hypothetisch, doch konnte man so wenigstens den Verein ordentlich verkaufen und ihn interessant machen. Wenn man heute im Stadion nach Zielsetzungen des Vereins fragt, lacht jeder oder zuckt mit den Schultern.
Ich rate Uwe Wolf allerdings, sich diesen Verein nicht mehr anzutun. Zu viel Porzellan wurde zerbrochen und das zusammenzukehren, benötigt schon viel Engagement. Was aber noch viel entscheidender ist, ein Uwe Wolf würde hier mit einer Vision anfangen wollen, nämlich aufzusteigen und nicht auf Ewigkeiten in dieser Dorfliga rumzubolzen. Dies widerspricht komplett der derzeitigen Philosophie des SVW. Da werden mögliche „Visionen“ nicht vom Trainer gemacht, sondern von oben vorgegeben.
Man muss Wolf auch recht geben wenn man sagt, dass ein Aufstieg oder zumindest ein Meistertitel in der Regionalliga mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich wäre. Kaum ein Verein hat ernsthafte Ambitionen, man müsste nur kontinuierlich arbeiten und etwas Geld in die Sache stecken. Doch ohne Ambitionen verschläft man diese einmalige Chance komplett, auf kurz oder lang gibt es eine Regionalligareform oder dergleichen, dann ist sowieso Schicht im Schacht.